Was sind Sponsored Display Anzeigen?

Bei Sponsored Display Ads handelt es sich um Self-Service-Werbelösungen, die die gewünschte Zielgruppe innerhalb und außerhalb von Amazon erreichen. Sponsored Display Anzeigen (SD) sind ein relativ neuer Kampagnentyp von Amazon, der erst seit wenigen Jahren für Seller und Vendoren auf dem deutschen Markt verfügbar ist. Früher wurden sie als „Product Display Ads“ bezeichnet. Sie repräsentieren eine Art Hybridlösung zwischen Performance- und Display-Marketing, da sie einerseits auf Conversions abzielen, andererseits aber auch die Sichtbarkeit der beworbenen Produkte erhöhen sollen. Im Gegensatz zu Sponsored Products (SP) und Sponsored Brands (SB) Ads, die nur innerhalb von Amazon geschaltet werden, können Sponsored Display Anzeigen an verschiedenen Stellen im Web angezeigt werden, z.B. auf anderen Websites oder in mobilen Apps. Dadurch können Seller und Vendoren eine größere Zielgruppe, sogenannte „Audiences„, ansprechen und entlang der gesamten Customer Journey präsent sein.

Diese Kampagnenart steht allen Sellern und Vendoren zur Verfügung, die sich mit ihrer Marke bei Amazon in der Brand Registry angemeldet haben. Mit Sponsored Display Ads können Werbetreibende ihre Anzeigen auf anderen Websites und Apps von Drittanbietern platzieren, um potenzielle Kunden im richtigen Moment ihrer Kaufentscheidung zu beeinflussen. Werbetreibende zahlen für Sponsored Display Anzeigen auf CPC-Basis (Cost-per-Click). Das heißt sie zahlen nur, wenn ein Nutzer auf die Werbung klickt.

Amazon Brand Guide

Im Gegensatz zu Sponsored Products und Sponsored Brands Ads, wird das Targeting bei diesem Kampagnentyp nicht über Keywords gesteuert. Stattdessen bietet Sponsored Display Advertisern auf Amazon sowohl ProduktTargeting (ASINTargeting) als auch ZielgruppenTargeting (AudienceTargeting). Sponsored Display Ads sind also eine spezielle Art von Anzeigen, die auf Produktdetail- und Kategorieseiten von Amazon platziert werden. Im Gegensatz zu den anderen Anzeigen werden sie nicht auf der Basis von Suchbegriffen oder Interessen des Nutzers geschaltet, sondern auf Grundlage vorher definierter Ziele der Werbetreibenden. Seller und Vendoren bieten auf die Werbeplätze der SD-Kampagnen und können auswählen, welche Produkte oder Kategorien sie darauf bewerben möchten – z.B. das Produktportfolio eines Wettbewerbers oder eine Kategorie, in der das beworbene Produkt zu finden ist. Die Anzeigen können auch auf das Nutzerverhalten ausgerichtet werden.

Über das Produkt-Targeting können potenzielle Kunden erreicht werden, die sich ein bestimmtes Produkt ansehen oder nach ähnlichen Produkten oder Produktkategorien suchen. Die ASINs stellen dabei die beworbenen Produkte dar und die ASIN-Targets die Produkte, für die die SD-Anzeigen auf der Produktdetailseite ausgespielt werden. Die Besonderheit von Sponsored Display ist jedoch die ausschließlich nutzerbasierte Zielgruppenansprache. So können ausgewählte Nutzer mit bestimmten Verhaltensmustern angesprochen werden und die Händler erreichen ihre potenziellen Kunden genau auf den richtigen Seiten und Positionen.

Während Sponsored Products und Sponsored Brands auf Keywords bieten, konkurrieren Sponsored Display Ads um Werbeplätze auf anderen Artikelseiten. Wenn also zwei Verkäufer ihr Produkt auf derselben Artikelseite mit einer SD-Anzeige bewerben möchten, müssen sie um denselben Werbeplatz bieten. In der Regel gewinnt das höchste Gebot und erhält den Werbeplatz. Jeder Werbetreibende legt ein Gebot für den von ihm gewünschten Werbeplatz ab. Er kann jedoch nur seine eigenen Gebote sehen und muss gegebenenfalls reagieren, um sicherzustellen, dass er genügend Platzierungen erhält, ohne das Werbebudget zu überschreiten, das er für die Werbung zur Verfügung hat. Die Entscheidung, ob und wie viel Geld für Werbung ausgegeben wird, hängt davon ab, welche Geschäftsziele der Advertiser erreichen will und wie viele Produkte er bewerben möchte.

Ziele der drei Kampagnentypen – Sponsored Products, Sponsored Brands und Sponsored Display Ads

sponsored products-sponsored brands-sponsored display-amazon

Quelle: Amazon

Bei allen drei Kampagnentypen handelt es sich um Self-Service-Optionen. Während bei Sponsored Products die Absatzsteigerung im Vordergrund steht, geht es bei Sponsored Brands vor allem um die Steigerung der Markenbekanntheit. Beide Kampagnentypen zielen somit eher auf Lower-Funnel-Marketing ab. Das Targeting erfolgt hier über Keywords und das ausschließlich auf Amazon.

Bei Sponsored Display hingegen ist dies, wie bereits erwähnt, auch außerhalb von Amazon möglich. Ziele sind hier insbesondere die Steigerung des Abverkaufs, des Produktbewusstseins und der Markenbekanntheit auf und außerhalb von Amazon – auch bei neuen Zielgruppen. Sponsored Display Anzeigen zielen also eher auf das Such- und Kaufverhalten von Zielgruppen ab, die nach bestimmten Keywords suchen. Sie eignen sich daher eher für das Upper Funnel-Marketing, bei dem es vor allem darum geht, die Aufmerksamkeit der Zielgruppe im Kaufentscheidungsprozess zu gewinnen.

Da sich Sponsored Products, Sponsored Brands und Sponsored Display ergänzen, können alle drei Kampagnentypen im Rahmen einer Full-Funnel-Marketingstrategie eingesetzt werden.

Die Arten von Sponsored Display – wo können SD-Anzeigen eingesetzt werden?

Bei dieser Anzeigenart gibt es verschiedene Möglichkeiten, wo die Werbung erscheinen kann:

  • auf der Amazon Produktdetailseite
  • auf anderen Amazon-Seiten, die mit der Produktdetailseite verlinkt sind
  • nach dem Einloggen bei Amazon
  • auf Websites außerhalb von Amazon
  • in Apps externer Drittanbieter

Sponsored Display Ads können innerhalb von Amazon mit Produkt-Targeting (ASIN-Targeting) und außerhalb von Amazon mit Zielgruppen-Targeting (Audience-Targeting) ausgespielt werden. Das Zielgruppen-Targeting lässt sich dabei in vier Bereiche unterteilen:

  1. Lifestyle Audiences: Nutzer, die aufgrund ihres Kauf- und Streamingverhaltens bestimmten Lebensstilen zugeordnet werden können, wie z.B. im Bereich „Familien“ das Segment „werdende Eltern“.
  2. Interest Audiences: Personen, deren Such- und Kaufverhalten auf ein Interesse an einer gewissen Produktkategorie schließen lässt, wie z.B. „Gesundheit und Wellness“ oder „Haustiere“.
  3. Life Events Audiences: Kunden, die sich aufgrund ihres Shoppingverhaltens für Produkte im Zusammenhang mit bestimmten Lebensereignissen interessieren, wie z.B. Umzug oder Hochzeit.
  4. In-Market Audiences: Menschen, die aufgrund ihrer letzten Einkaufsaktivitäten ein deutliches Kaufinteresse an bestimmten Produkten und/oder Produktkategorien zeigen, wie beispielsweise Nutzer, die wahrscheinlich tragbare Bluetooth-Lautsprecher kaufen werden.

Sponsored Display Ads auf Amazon

Auf der Produktdetailseite von Amazon können die Anzeigen unter der Buy Box, über dem Produkttitel, unter den Bulletpoints oder über den Fragen und Antworten platziert werden:

 

sponsored display ads-amazon-produktdetailseite

Auf der Suchergebnisseite von Amazon können Sponsored Display Ads sowohl in den Suchergebnissen als auch auf der Übersichtsseite nach dem Kaufabschluss oder nach dem Login angezeigt werden:

sponsored display ads-amazon-suchergebnisseite

Sponsored Display Ads außerhalb von Amazon

Sponsored Display Ads können auch außerhalb von Amazon entweder auf externen Websites oder Apps von Drittanbietern, wie zum Beispiel Twitch, platziert werden. Auch wenn sich das Design der verschiedenen Anzeigen unterscheidet, verlinken sie jedoch alle auf dieselbe Produktdetailseite des beworbenen Produkts:Sponsored Display Anzeigen Twitch

Schritte zur Erstellung einer Sponsored Display Anzeige

Die Schritte zur Erstellung einer Sponsored Display Anzeige sind immer gleich:

  1. Amazon Advertising Console öffnen
  2. Kampagnenname, Start, Ende und Tagesbudget festlegen
  3. Anzeigengruppenname auswählen
  4. Gebote abgeben und zwischen Optimierung für Impressions, Traffic oder Conversion wählen
  5. Beim Werbeanzeigenformat zwischen Bild oder Video entscheiden
  6. Zu bewerbende Produkte hinzufügen
  7. Targeting festlegen (Produkt-Targeting oder Zielgruppen-Targeting)
  8. Standardgebot festlegen oder das vorgeschlagene Gebot von Amazon übernehmen

Bei der Einrichtung einer SD-Kampagne sind noch viele weitere Dinge zu beachten:

  • Es wird empfohlen kein Enddatum für die SD-Kampagne festzulegen, da sie jederzeit unterbrochen werden kann.
  • Außerdem sollten die Produkte beworben werden, die entweder die beste Performance in der bereits bestehenden SP-Kampagne aufweisen oder generell die Top-Seller sind.
  • Wird die Option Produkt-Targeting gewählt, erscheinen die Sponsored Display Ads auf den spezifischen Produktdetailseiten von Amazon. Das bedeutet, dass die Anzeigen nur für Personen sichtbar sind, die nach diesem Produkt suchen oder sich bereits auf der Produktdetailseite befinden.
  • Entscheidet sich der Werbetreibende für das Zielgruppen-Marketing, werden die SD-Anzeigen potenziellen Kunden angezeigt, die das Produkt in den letzten 30 Tagen angesehen, aber noch nicht gekauft haben. Die Anzeigen werden sowohl auf Amazon als auch auf anderen Websites außerhalb von Amazon geschaltet, um das Interesse des Kunden zu wecken und ihn zurück auf die Amazon-Produktseite zurückzuholen.
  • Für das Standardangebot verwendet das Produkt-Targeting die Methode „Dynamische Gebote – nur nach unten“. Amazon reduziert hier automatisch in Echtzeit die Gebote für Klicks. Also für Artikel, bei denen die Verkaufswahrscheinlichkeit geringer ist. Wenn beispielsweise ein Kunde auf eine SD-Anzeige klickt, dann aber kein Interesse mehr an dem Produkt zeigt, wird das Gebot reduziert, um zukünftige Klicks mit geringer Kaufwahrscheinlichkeit zu minimieren.
  • Im Gegensatz dazu nutzt Zielgruppen-Marketing die Methode „dynamische Gebote – nach oben und unten“. Dabei kann Amazon das Gebot erhöhen, wenn die Kaufwahrscheinlichkeit für einen Kauf hoch ist. Damit soll sichergestellt werden, dass potenzielle Kunden, die sich für dein Produkt interessieren, mit höheren Geboten angesprochen werden und so eher zum Kauf animiert werden.
  • Beim Produkt-Targeting gibt es vier Wege Targets festzulegen:
    – Werbetreibende können die von Amazon vorgeschlagenen Produkte auswählen,
    – nach dem Produktnamen oder der ASIN suchen,
    – eine Target-Liste eingeben,
    – eine Target-Liste hochladen.
    Anschließend werden die Gebote für die Targets festgelegt.
  • Mit der Option Zielgruppen-Marketing können Seller und Vendoren zwischen den folgenden Zielgruppen wählen:
    – Amazon-Zielgruppen: Lifestyle, Interessen, Lebensereignisse und In-Market
    – Weitervermarktung nach Aufrufen: Kunden, die ausgewählte oder ähnliche Produkte, Marken oder Produktkategorien angesehen haben.
    – Weitervermarktung nach Kauf: Kunden, die die ausgewählten oder ähnliche Produkte, Marken oder Produktkategorien bereits gekauft haben.
  • Für jedes dieser Ziele können Gebote festgelegt werden. Hier sollte mindestens 1 Euro investiert werden, damit im Rahmen der SD-Kampagne genügend Daten gesammelt werden können, um den Erfolg der Kampagne messen zu können.

Die Gestaltung der Sponsored Display Ads liegt dabei vollständig in den Händen von Amazon. Advertiser können sich lediglich dafür oder dagegen entscheiden, ob sie ein Logo und/oder einen Titel hinzufügen möchten oder nicht. Mithilfe von Machine Learning generiert Amazon automatisch die passenden Anzeigenformate und -größen für jedes Produkt. Die Anzeigen enthalten das Hauptbild, den Titel, die Rezensionen, die Sternebewertung, die Prime-Verfügbarkeit und den Preis des Produkts. Diese Informationen werden direkt aus der Produktbeschreibung übernommen und in der Sponsored Display Anzeige angezeigt. Durch diese automatische Anzeigengestaltung sparen Seller und Vendoren Zeit sowie Ressourcen und müssen sich nicht um das Design kümmern.

Strategien für Sponsored Display Anzeigen

PPC-Einsteiger, die mit Sponsored Display durchstarten wollen, sollten im besten Fall bereits eine Sponsored Products-Kampagne aufgesetzt haben. Denn für die SP-Kampagne wird eine ASIN-Recherche benötigt, die für die ASINs und ASIN-Targets der SD-Kampagne verwendet werden kann. Um den größtmöglichen Nutzen aus der Sponsored Display Werbung zu ziehen, empfehlen wir, zunächst nur eine beworbene ASIN, aber mehrere ASIN-Targets pro Kampagne zu definieren. So können die ASINs beworben werden, die bereits bei den Sponsored Products gut performen. Außerdem sollten die Topseller des Unternehmens beworben werden. Folgende Strategien können Seller und Vendoren mit SD-Anzeigen verfolgen:

Strategien mit Produkt-Targeting bei Sponsored Display Anzeigen

  • Schutz der eigenen Marke: Advertiser haben die Möglichkeit, Anzeigen für ihre eigenen Produkte auf der eigenen Produktdetailseite zu platzieren. Dadurch können alle Platzierungen auch mit dem eigenen Produkt belegt werden, sodass Wettbewerber keine Chance haben sich und ihre Produkte zu präsentieren.
  • Konkurrenz unter Druck setzen: Sponsored Display Ads können gezielt auf die ASINs der Konkurrenz ausgerichtet werden. So werden Anzeigen bei der Konkurrenz geschaltet, was die eigene Sichtbarkeit erhöht. Diese Strategie ist zwar kostenintensiv, bietet dem Unternehmen aber gute Wachstumschancen.
  • Cross- oder Up-Selling: Potenziellen Kunden können ergänzende Produkte (Cross-Selling) oder höherwertige Produkte (Up-Selling) aus dem eigenen Sortiment vorgeschlagen werden, um ihnen Alternativen zu bieten und sie zum Kauf weiterer Produkte zu animieren.
  • Wachstum: Sponsored Display Ads können auch auf ganze Produktkategorien ausgerichtet werden (Contextual Targeting). So werden auch die Kunden erreicht, die in der eigenen oder einer ähnlichen Kategorie nach Produkten suchen.

Strategien mit Zielgruppen-Targeting bei Sponsored Display Anzeigen

  • Remarketing oder Retargeting: Hierbei handelt es sich um die gezielte Schaltung von Anzeigen an Nutzer, die sich zwar bereits für ein bestimmtes Produkt interessieren, aber noch keinen Kauf getätigt haben. Mithilfe von Retargeting werden diese potenziellen Kunden auf anderen Websites erneut angesprochen und versucht, sie zum Kauf zu bewegen. Dabei wird zwischen View-Marketing und Purchase-Remarketing unterschieden: Während beim View-Marketing alle Kunden kontaktiert werden, die sich innerhalb von 90 Tagen ein Produkt angesehen haben, wird beim Purchase-Remarketing die SD-Anzeige Personen gezeigt, die innerhalb eines Jahres ein bestimmtes Produkt gekauft haben.
  • Neukundengewinnung: Mit Sponsored Display Ads können die Nutzer gezielt auf Produkte aufmerksam gemacht werden, die sie interessieren könnten. Mit Hilfe von Amazon Zielgruppen-Targeting erhalten Seller und Vendoren Zugang zu relevanten Kundensegmenten. Amazon sammelt kontinuierlich Kundendaten, da demografische Merkmale und Interessen gespeichert werden und so versucht wird, die Absichten der Kunden vorherzusagen. Daraus ergeben sich die Zielgruppensegmente, die für Advertiser auf Amazon relevante Kunden darstellen und die sie mit Sponsored Display Ads erreichen können.

Best Practices und Tipps für Sponsored Display Anzeigen

Um die Sponsored Display Ads bestmöglich zu optimieren, sollten die Gebote so angepasst werden, dass der Ziel-ACoS erreicht wird. Liegt der ACoS unter dem Zielwert, muss der CPC erhöht werden, liegt er darüber, muss der CPC gesenkt werden. Der Ziel-ACoS sollte immer im Auge behalten werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Darüber hinaus sollte kontinuierlich nach ASIN-Targets gesucht werden. Dies kann z.B. über die Bereiche „Verwandte Produkte zu diesem Artikel“ oder „Wird oft zusammen gekauft“ auf der Amazon Produktdetailseite oder über die Berichte zum Kaufverhalten im Seller- bzw. VendorCentral-Dashboard erfolgen.

Ein weiterer Punkt sind die beworbenen ASINs. Hier sollte man auch immer die Topseller im Auge behalten. Also solche Produkte, die ein hohes Verkaufsvolumen, einen guten ACoS und eine entsprechende Marge aufweisen.

Beim Kategorie-Targeting können verschiedene Verfeinerungsoptionen genutzt werden: „Marke“ zielt auf den größten Wettbewerber ab, „Preis“ auf teurere Produkte, „Bewertungen“ auf Artikel mit schlechteren Bewertungen und „Prime-Berechtigung“ auf Produkte ohne Prime-Option.

Die Entscheidung zwischen Produkt-Targeting und Zielgruppen-Targeting nimmt wahrscheinlich die meiste Zeit bei der Kampagnenerstellung in Anspruch. Insgesamt ist der Prozess jedoch nicht allzu kompliziert. Seller und Vendoren sollten sich im Vorfeld genau überlegen, welche Strategie sie fahren möchten. Werbetreibende könnten z.B. eher auf Lower-Funnel-Marketing setzen und ihre Produkte an Personen vermarkten, die sich ihre Produkte bereits vorher angesehen haben. Sie könnten ihre Artikel aber auch z.B. im Mid-Funnel platzieren und potenziell kaufbereite Kunden ansprechen. Der Fokus könnte auch darauf liegen, Wettbewerber „anzugreifen“.

Unabhängig von der Strategie sollten Seller und Vendoren die beworbenen ASINs immer sinnvoll bündeln. Das bedeutet, dass ähnliche Produkte in einer SD-Kampagne gemeinsam beworben werden sollten. Artikel, die z.B. verschiedene Farben oder Größen haben, aber vom gleichen Elternartikel (Parent) abstammen, können gut zusammen beworben werden. Dagegen sollten grundverschiedene Produkte, wie beispielsweise eine Bratpfanne und ein Kaffeebecher, nicht in derselben Werbekampagne beworben werden.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Advertiser auch beim Targeting konsequent bleiben und gegebenenfalls unterschiedliche Zielgruppen in getrennten Kampagnen ansprechen. Die Struktur einer Werbekampagne kann je nach Umfang des Produktportfolios sehr komplex sein. Eine klare Struktur ist jedoch wichtig, um den Erfolg von Kampagnen zu messen und gegebenenfalls Budgets umzuschichten. Wenn Werbetreibende verschiedene Zielgruppen miteinander vermischen oder unlogische Produktgruppen bilden, wird es schwierig, die Werbekampagnen zu optimieren.

Bild- Videoanzeigen von Sponsored Display Anzeigen (SDV)

Nachdem Amazon im Jahr 2020 Sponsored Brands Video (kurz SBV) eingeführt hat, wurde im Oktober 2022 auch Sponsored Display um die Video-Option (SDV) erweitert. Mit Sponsored Display Video haben Seller und Vendoren die Möglichkeit, ihre Produkte auch außerhalb von Amazon auf externen Webseiten von Drittanbietern per Video zu präsentieren. Die Umsetzung einer SDV sieht wie folgt aus:

  1. Festlegung des Kampagnennamens, des Start- und Enddatums sowie des Tagesbudgets
  2. Entscheidung der Gebotsstrategie (Reichweite, Seitenaufrufe oder Conversions)
  3. Bestimmung des Werbeformats auf Video
  4. Auswahl der Produkte oder Upload per Bulk-Datei
  5. Entscheidung für Produkt-Targeting (ASIN-Targeting) oder Zielgruppen-Targeting (Audience-Targeting)

Während Sponsored Brands Videos (SBV) über Keyword-Targeting platziert werden, können Sponsored Display Videos (SDV) entweder über Produkt- oder über Zielgruppen-Targeting platziert werden. Auf diese Weise können Unternehmen kurze, interessante Videos erstellen, um ihre Produkte oder Marken auf eine unterhaltsame und informative Weise vielen Menschen zu zeigen, die an ihren Produkten interessiert sein könnten. In diesen Videos können sie z.B. Produktmerkmale, -vorteile und -anwendungen zeigen oder ihre Markengeschichte erzählen.

Amazon möchte die Reichweite und Effektivität von Sponsored Display Werbung durch das Storytelling-Potenzial von Videos verbessern, um Zielgruppen noch besser zu erreichen. Die Video-Funktion eignet sich für verschiedene Branchen, von Elektronik über Mode und Unterhaltung bis hin zu Konsumgütern. Der Online-Händler will damit auch kleineren Unternehmen die Möglichkeit geben, erfolgreich zu werben.

Der Trend zu Bewegtbild und Video hat sich in den vergangenen Jahren weiter verstärkt, auch auf Amazon. Das Unternehmen sieht Videos als ein attraktiveres Werbemittel im Vergleich zu statischen Medien und als wichtigen Kanal, um Marken und Images zu präsentieren. Dementsprechend hat Amazon in den letzten Jahren verschiedene Funktionen hinzugefügt, um seine Videostrategie zu unterstützen. Einige Beispiele dieser Funktionen sind:

  • Sponsored Brands Video (SBV)
  • Sponsored Display Video (SDV)
  • Video Builder (Beta) für SBV und SDV
  • SB-Videos in SERP (Search Engine Result Page)
  • Verlinkung von SBV auf Brand Stores
  • Amazon Creative Services
  • Anzeigendesigns für SD-Videoanzeigen bearbeitbar

Sollten Advertiser Schwierigkeiten bei der Videoproduktion haben, können sie den Video Builder von Amazon nutzen. Dessen 21 Vorlagen unterstützen die Händler bei der Erstellung von SDV. Die Vorlagen ermöglichen es, verschiedene Bilder und Titel zu einem 15-sekündigen Video zusammenzustellen.

Sponsored Display vs. Demand Side Platform (DSP)

Sowohl Sponsored Display als auch Amazon DSP (Demand Side Plattform) ermöglichen die Platzierung von Werbung auf und außerhalb von Amazon. Beide Werbeformate ähneln sich in Bezug auf die automatische visuelle Generierung, die Audiences und das Targeting. Sponsored Display und DSP nutzen sogar teilweise die gleichen Werbeplätze innerhalb des Amazon Marktplatzes und können sowohl im Bild- als auch im Videoformat ausgespielt werden. Die Entscheidung für einen Anzeigentyp hängt von den individuellen Geschäftszielen ab.

Sponsored Display ist Teil des Self-Service-Angebots auf Amazon und hilft Marken dabei, ihre Bekanntheit zu steigern, indem sie Kunden entlang der gesamten Customer Journey ansprechen. SD-Anzeigen zielen insbesondere auf die Steigerung von Abverkäufen und Produktbekanntheit ab und werden auf CPC-Basis eingekauft. Seller und Vendoren haben über die Advertising Console Zugang auf Sponsored Display. Amazon DSP hingegen ist eine Demand Side Plattform, die es Advertisern ermöglicht, Werbeflächen zu kaufen, um dort ihre Anzeigen programmatisch zu schalten. Diese Anzeigen werden auf CPM-Basis verkauft und können über die DSP-Entity genutzt werden.

Aufgrund der Überschneidung der Werbeflächen sollten Advertiser davon absehen, die gleichen Produktportfolios mit den gleichen Strategien oder Ausrichtungen zu bewerben. Dies würde dazu führen, dass beide Anzeigetypen gegeneinander arbeiten und somit die Werbekosten erhöhen, da keine Verbindung zwischen der Advertising Console und der DSP besteht. Dennoch kann es je nach Budget sinnvoll sein, beide Anzeigentypen einzuetzen. Denn über die DSP können nicht nur Lifestyle- und In-Market-Audiences angesprochen werden, sondern auch demografische Faktoren, wie Alter, Geschlecht und Wohnort, angesteuert werden. Dadurch können die DSP-Ads zielgruppenspezifischer ausgeliefert werden. Die folgende Übersicht zeigt die „Stärken“ und „Schwächen“ der beiden Werbeformate:

sponsored display-demand side platform-dsp-amazon

Hinsichtlich des Budgets ist bei der Amazon DSP mit deutlich höheren Kosten zu rechnen. Bei einem Mindestbudget von 10.000 Euro pro Monat, wird es für viele Unternehmen schwierig, ein so hohes Budget zu stemmen. Um die Stärken der DSP optimal nutzen zu können, muss die Plattform zudem über ausreichend Daten verfügen und die Generierung von Reichweite ist mit hohen Kosten verbunden. Werbetreibende mit kleineren Budgets fahren in der Regel besser und effizienter mit Sponsored Display Ads. Pauschale Aussagen sind hierbei jedoch schwierig zu treffen. Der Erfolg hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Sortimentsbreite und-tiefe, der Komplexität der jeweiligen Produkte, der Retail-Readiness, weiteren Werbemaßnahmen (z.B. Sponsored Products), der Wettbewerbssituation, der Kaufbereitschaft der Kunden, der Zielgruppe und dem Verkaufspreis. Die Strategie ist jedoch bei beiden Werbeformen ähnlich: Strategie festlegen, Budget bestimmen, geeignete Werbemittel und Plattformen auswählen und Anzeigen schalten.

Fazit

Sponsored Display Anzeigen sind ein praktisches Werbemittel für Seller und Vendoren, die mit ihren Produkten sowohl innerhalb als auch außerhalb von Amazon präsent sein möchten. Sie sind der einzige Kampagnentyp, der durch Zielgruppen-Targeting ausgewählte Nutzer mit bestimmten Verhaltensmustern ansprechen kann, sodass potenzielle Kunden genau an den richtigen Stellen und Seiten erreicht werden. Um mit Sponsored Display erfolgreich zu sein, sollten Strategie und Ziele im Vorfeld genau definiert werden. Darüber hinaus sollten Händler auch andere Werbeformen wie Amazon DSP in Betracht ziehen, um eine noch größere Zielgruppe zu erreichen und das Targeting zu optimieren.

Noch Fragen zu dem Thema? Die Experten der Amazon Agentur intomarkets helfen immer gern.