Was ist die Amazon Media Group?
Das Kürzel AMG steht für „Amazon Media Group“, eine spezielle Abteilung im Amazon-Konzern, welche sich um die Platzierung und den Aufbau von Werbekampagnen für Vendoren und große Marken kümmert. In der AMG werden sämtliche Display-Werbeplätze auf und außerhalb von Amazon gesteuert, Kampagnen geplant und ausgeführt. Je nach Beauftragung der Kunden übernimmt die Amazon Media Group die gesamte Aussteuerung sämtlicher Kampagnen für ein festgelegtes Werbebudget (ca. 50.000,00 EUR Mindestbetrag pro Jahr).
Anders als die Performance-getriebenen Amazon Advertising ehem. Amazon Marketing Services (AMS) geht es bei der AMG nicht vordergründig um den ROI (Return of Invest), sondern vielmehr um eine große Reichweite auf Partnerseite und Steigerung der Brandawareness u.a. durch die Ausspielung von Display-Ads auf der eigenen Shopping-Website.
Entscheidet sich ein Vendor für eine Verteilung des Budgets Richtung AMG, so darf er hier nicht mit den gleichen KPIs und schon gar nicht gleichen Zielen rechnen, welche er bei den klickbasierten Maßnahmen ansetzt. Während das Amazon Advertising auf direkt steuerbaren Klickgeboten basieren und damit größtenteils punktgenau und centgenau ausspielbar sind, so stellt man der Amazon Media Group lediglich ein jährliches Budget zur Verfügung, das dann für die Amazon Advertising Plattform verwendet wird und schwer direkt messbar ist.
AMG kundenspezifische und relevante Werbung – Vorteile und Nachteile
Aufgrund der schieren Menge an Nutzerdaten und deren Kaufverhalten hat Amazon eine Datenmacht in der Hand, wie kaum ein anderes Unternehmen im E-Commerce. Die Erkenntnisse aus der Customer Journey fließen in die Aussteuerung der Kampagnen mit ein, welche über die AMG programmatisch und zum größten Teil automatisiert (programmatic Advertising) ausgespielt werden.
Der Vorteil bei Werbung mit der Amazon Media Group ist klar die Vielfalt an Daten, welche für die Werbekampagnen genutzt werden. Des Weiteren muss ein Vendor wenig Eigenleistung (auch personeller Natur) investieren, um spezifische Produkte, den eigenen Markenshop oder externe Websites zu bewerben. Lediglich die Bereitstellung eines Jahresbudgets ist hier erforderlich.
Der Nachteil begründet sich auch aus dem Vorteil: kaum bis keine Kontrolle, wie Amazon das bereitgestellte Budget investiert und wie damit genau die Brand Awareness gesteigert wird. Für rein umsatzgetriebene Händler ist die AMG wahrscheinlich nicht die richtige Wahl, zumal sich ein einmalig festgelegtes Werbebudget nicht mehr so einfach ändern oder in andere Werbemittel (wie z.B. Amazon Advertising) shiften lässt. Zudem ist die Ausspielungsart nach CPM-Modell (Cost per Million) kaum messbar und lässt sich nur sehr schwer in Erfolg oder Misserfolg einteilen.
Fazit: Amazon Media Group kann, muss aber nicht funktionieren
Für großen Marken mit einem hohen Budget für Werbemaßnahmen kann AMG durchaus ein Versuch wert sein, wenn man damit nicht gezielt den Verkauf bestimmter Produkte fördern will oder muss. Mit einem entsprechend hohen Budget (abhängig von den geplanten Maßnahmen, dem Produktbereich und der Konkurrenzsituation) können Werbekampagnen über die Amazon Media Group mittel- bis langfristig strategisch wertvoll sein. Empfehlenswert ist hier jedoch die genaue Definition der Unternehmensziele und die Abwägung (bzw. gesunde Verteilung) des bereitstehenden Budgets in AMG und Amazon Advertising.