Was ist Amazon AAP?
Das Kürzel AAP steht für „Amazon Advertising Platform“, ein Pendant zum bereits länger existierenden Google Display Netzwerk. Auf der AAP können Werbekunden programmatisch und automatisiert Anzeigeplätze buchen und in verschiedenen Formaten ihre Dienstleistungen oder Produkte bewerben. Im Unterschied zu Amazon Advertising (ehem. Amazon Marketing Services; AMS) können mit AAP auch externe Websites verlinkt und beworben werden. Es wird entweder nach dem Cost per Million (CPM)-Modell bzw. dem „Tausender Kontaktpreis“ (TKP)-Modell abgerechnet. Anders als bei der produktbezogenen Eigenwerbung auf Amazon, zahlt der Werbetreibende bei der AAP nach Anzahl der Ausspielungen (Impressionen) und nicht nach Klicks (PPC). Die AAP wird über die Amazon Media Group (AMG) gesteuert, welche von Amazon selbst gesteuert wird.
Wie funktioniert Amazons AAP?
Es gibt generell zwei Möglichkeiten, wie die AAP genutzt werden kann: AAP Managed Service und den Enterprise Self-Service. Wie der Name bereits vermuten lässt, müssen sich Seller und Vendoren die grundlegende die Frage stellen, ob sie die Position und Art der Ausspielung selbst steuern wollen oder die Verantwortung in Amazons Hände abgegeben werden soll. Der Managed Service beginnt ab einem Werbebudget von 10.000 €. Der Self-Service ist deutlich günstiger, es muss jedoch deutlich mehr Zeit investiert werden für z.B. Targeting, Art des Banners, Platzierung usw.
Grundsätzlich basiert Amazons AAP auf dem Targeting von ASINs (also Produkten, bzw. Produktvarianten). Diese sind kategorie- und/oder zielgruppenbasiert. Vorab muss der Werbetreibende diverse Anzeigenformate erstellen, um anschließend das Targeting festzulegen. Nach einer manuellen Überprüfung und Freigabe durch Amazon werden die Anzeigen dann nach dem festgelegten Muster bei bestimmten Personen, Produkten oder in diversen Kategorie-Seiten und Landingpages auf Amazon ausgespielt.
Auch außerhalb von Amazons eigener Website lässt sich AAP ausspielen. Beispielsweise kann man Banner anzeigen lassen, welche über einen Warenkorb-Button verfügen. So ist es möglich, ein Produkt auf einer externen Website direkt in den Amazon-Warenkorb zu legen. Ähnlich wie Googles Display Netzwerk spielt Amazon mit AAP automatisiert die Anzeigen auf Websites aus, welche mit einem entsprechenden Script und der entsprechenden Werbefläche ausgestattet sind. Mittels Retargeting ist es so möglich, dass Besuchern der Amazon-Website direkt die Produkte auf anderen Websites angezeigt werden, welche sie sich zuvor gerade angeschaut, aber nicht gekauft haben.
Nicht zu verwechseln ist die externe Bewerbung von Amazon-Kampagnen über AAP mit Google Re-Marketing. Amazon nutzt nämlich ebenfalls automatisiert das Werbenetzwerk von Google, um seine Anzeigen zu schalten. Hier werden u.a. automatisch stark nachgefragte, gerade besuchte oder häufig gekaufte Produkte auf externen Websites angezeigt, welche am Adsense-Programm von Google teilnehmen.
AAP Desktop Ads
Amazon bietet die Ausspielung der Werbeanzeige über AAP auf verschiedenen Plattformen und Formaten im Desktop-Bereich an. Ähnlich wie das Google-Display-Netzwerk werden hier unterschiedliche Größen für Banner bereitgestellt, für die der Werbetreibende entsprechende Anzeigen vorbereiten muss. Gängige Formate sind hier zum Beispiel Skyscraper (meist links platziert), Leaderboard Ads (am Anfang oder Ende einer platziert), Rectangle (oftmals rechts angezeigt) oder Billboard Ads (nur außerhalb von Amazon ausgespielt).
AAP Mobile Ads
Mit zunehmendem Traffic von mobilen Endgeräten hat Amazon in seiner Werbeplattform auch viele unterschiedliche Mobile-Ads geschaffen. Diese werden ausschließlich auf Smartphones und/oder Tablets ausgespielt. Neben ähnlichen Formaten wie bei den Desktop-Ads gibt es für Mobile-Kampagnen u.a. auch sogenannte „Interstitial Ads“. Diese werden vollflächig direkt vor dem eigentlichen Content der Website angezeigt und sorgen somit für eine hohe Aufmerksamkeit des Nutzers.
Werbetreibende müssen bei der Bereitstellung der Anzeigeninhalte darauf achten, dass für mobile Anzeigen Bilder in doppelt so hoher Auflösung (x2) bereitliegen, da mittlerweile die meisten Smartphone- und Tablet-Displays über eine deutlich höhere Auflösung verfügen als herkömmliche Bildschirme von PCs und Notebooks.
AAP Video Ads
Deutlich aufwändiger in der Produktion, dafür aber mit einem sehr hohen Potenzial für maximale Aufmerksamkeit, sind die die AAP Video Ads. Hierfür ist die Einhaltung von strikten Vorgaben seitens Amazon enorm wichtig:
- Maximal 5 bis 30 Sekunden Spiellänge
- 16:9 Format mit Full HD-Auflösung (empfohlen, mindestens 640×360 px)
- 100 MB maximale Dateigröße bei 2 Mbps Bitrate und 15 Bildern pro Sekunde
- Audio-Format: 128 KB/s bei 44 Khz als MP3 oder AAC
- Video-Format: H.264, MPEG-2 oder MPEG-4