Das dürfte bei vielen einschlagen wie eine Bombe, denn seit kurzem steht fest, dass Amazon offiziell gegen Produkttester vorgeht – zumindest seine Guidelines dahingehend ändern und verschärfen wird. Wie seit kurzem im amerikanischen Amazon Blog zu lesen ist, verbietet Amazon den Aufbau von Rezensionen durch Produkttester – mit einer Ausnahme: Amazon Vine. Was viele Verkäufe da draußen nerven wird, das dürfte die Bewertungsportale wohl gerade schockieren, denn mit dieser Ankündigung ist mal eben über Nacht das Business-Modell im Eimer. Auch eine Amazon Optimierung dürfte nun deutlich schwerer gehen, bzw. braucht ein paar neue Strategien.
Update (04.10.2016 – 12:20 Uhr): so funktioniert Amazon Vine
Update (05.10.2016 – 12:05 Uhr): Video zur Studie von ReviewMeta.com
Warum verbietet Amazon Reviews durch Produkttester?
Um die Entscheidung Amazons zu verstehen, muss man kurz einen Schritt zurückgehen. Vor einigen Monaten führte Amazon den Badge ‚verifizierter Kauf‘ ein, mit dem man eine normale Bewertung (entstanden durch eine reguläre Bestellung mit anschließenden Rezension) von einer Kundenmeinung eines Produkttesters (entstanden durch einen stark rabattierten, bzw. kostenlosen Erwerb eines Produktes) unterschieden konnte. Dies hat allerdings nur mäßig funktioniert, denn gefühlt 50% der durch Produkttester abgegebenen Bewertungen wurden immer noch als „verifiziert“ angezeigt. Ein normaler Kunde dürfte den Unterschied sowieso nicht gesehen geschweige denn verstanden haben. Das führte dazu, dass quasi über Nacht frisch gestartete Produkte so viele Bewertungen einsammeln konnten, wie Artikel mit einer langen Verkaufshistorie über mehrere Monate oder gar Jahre. Des einen Leid war des anderen Freud – aber, wie sich nun rausstellt, so gar nicht im Sinne des E-Commerce-Riesen.
Review-Studie belegt:
Produkttester bewerten „zu gut“
In diesem YouTube-Video wird die Studie von ReviewMeta.com noch einmal schön zusammengefasst. Aber Achtung: gut zuhören, denn der Sprecher liest den Text verdammt schnell vor.
Gegner Produkttester und ihren Reviews behaupteten oft, dass diese Bewertungen oftmals einfach positiver seien, als sie ohne rabattiertem Kauf oder kostenloser Vergabe von Produkten zustande gekommen wären. Und eine Studie von ReviewMeta.com mit über 7 Millionen Rezensionen hat nun gezeigt, dass Produkttester nicht nur deutlich öfter, sondern im Durchschnitt auch 0,38 Sterne positiver bewerten als ein normaler Käufer es tun würde. Was sich erst einmal marginal anhört hat dennoch einen enormen Einfluss auf das Kaufverhalten, denn während ein Produkt mit 4,36 Sternen eher mittelmäßig angesehen ist, so ist ein Artikel mit 4,74 Sternen bereits ein Top-Produkt. Genau das konnte in der Vergangenheit binnen Wochen mit Produkttester erreicht werden – sei die Kategorie auch noch so umkämpft. Ebenfalls zeigte die Studie, dass ein „normaler“ Kunde im Durchschnitt 31 Bewertungen abgegeben hat, während ein Produkttester durchschnittlich 232 Rezensionen in der gleichen Zeit geschrieben hat.
Studie von ReviewMeta.com: Produkttester sind 12 mal weniger motiviert, eine 1-Sterne-Bewertung abzugeben, als normale Käufer.
Studie ReviewMeta.com: Rezensionen von Produkttestern sind im Durchschnitt um 0,38 Sterne besser und machen damit aus einem unbedeutenden ein Top-Produkt.
Auch der Detailblick auf Produkte offenbarte Deutliches: in der Studie wurden 251 Produkte und 609.766 Reviews untersucht, welche mindestens 10 normale Rezensionen und 10 von offensichtlichen Produkttester zählten. Dabei stellte man fest, das 86% der Produkte von den Testern deutlich besser bewertet wurden, als von den organischen Käufern. Während verifizierte Käufer Produkte teilweise mit durchschnittlich 2,7 Sternen bewerteten, so rezensierten Produkttester hier mit 4,7 Sternen – ein riesen Unterschied.
Studie ReviewMeta.com: Produkttester bewerten ein Produkt häufig deutlich besser als normale Käufer.
Weniger Vertrauen durch Kunden in Produkttester Rezensionen
Nach eigener Aussage stellte Amazon nun wohl fest, dass Käufer immer öfter den Bewertungen von Produkten weniger Vertrauen schenkten, da diese zahlreich von Produkttestern bewertet und damit in ihren Augen beeinflusst waren. Ein Super-GAU für Amazon, denn ob E-Commerce-Riese oder Mini-Onlineshop: wer das Vertrauen seiner Kunden verliert, der riskiert seine Glaubwürdigkeit und damit auch sein Business. Das scheint wohl nun der Grund dafür zu sein, dass Amazon den Produkttester-Gruppen ein Riegel vorschiebt und Bewertungen von Produkttestern löschen wird. Richtig, „wird“, denn diese neue Regel gilt erst ab jetzt – heißt, dass die meisten bisherigen Bewertungen durch Produkttester bestehen bleiben – wohl dem, der hier diesen Service schon umfangreich in Anspruch genommen hat und zum Leidwesen derer, die ihre Rezensionen mühsam mit echten Käufern generiert haben.
Studie ReviewMeta.com: Produkttester bewerten ein kostenloses oder stark rabattiertes Produkt deutlich unkritischer als ein normaler Käufer.
Neue Guideline bis jetzt nur in den USA
Die neue Richtlinie gegen beeinflusste Bewertungen gilt derzeit mit sofortiger Wirkung erst in den USA und damit noch für amazon.com. Aber wie die Vergangenheit schon oft gezeigt hat, wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis Rezensionen von Produkttestern auch auf amazon.de verboten werden. Das Resultat nach dieser Meldung dürfte wohl sein, dass viele Verkäufer noch schnell ihre Agenturen oder Bewertungsportale, bzw. Facebook-Gruppen, bemühen werden, um schnell noch viele Rezensionen aufzubauen. Diese Bemühungen dürfte aber sehr wahrscheinlich um sonst sein, denn wie techcrunch.com in seinem Blogartikel mitteilt, löscht Amazon exzessiv generierte Produkttester-Reviews auch im Nachgang. Auch wenn das Update dieser Guideline noch nicht für Deutschland gilt, so kann man aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass genau das auch auf amazon.de passieren wird, sobald die Richtlinie auch hierzulande in Kraft tritt.
Amazon Vine profitiert,
die Bewertungsportal verlieren
Perfiderweise hat Amazon gar nichts gegen Produkttester per se – basiert doch genau auf dieser Grundlage ihr eigener „Club der Produkttester“ namens „Vine“. Allerdings zieht Amazon hier einen klaren Trennstrich und nennt dafür folgende Unterschiede zu den Bewertungsportalen:
- Verkäufer und Produkttester haben keinen direkten Kontakt.
- Amazon sucht sowohl Verkäufer als auch Rezensenten selbst aus.
- Amazon zeigt nur eine bestimmte Anzahl an Vine Rezension an.
- Durch Vine entstandende Rezensionen sind speziell gekennzeichnet.
- Es wird kein Test mit einem rabattierten Kauf verbunden.
- Die Rezensenten sind nicht in der Pflicht eine Bewertung zu schreiben, nach dem sie das Produkt kostenlos erhalten haben.
Bevor sich jetzt bestimmte Bewertungsclubs die Hände reiben und sich in ihrem Business-Modell bestätigt sehen, so sei an dieser Stelle nochmals auf Punkt 2 hingewiesen, denn hierin sieht Amazon den wohl wichtigsten Argumentationspunkt für Vine: sowohl der Verkäufer als auch die zur Verfügung stehenden Rezensenten werden von Amazon höchst selbst ausgewählt. Ende der Diskussion.
Update zu Amazon-Vine
Ich wurde gerade in der Amazon-SEO Facebook-Gruppe darauf hingewiesen (danke, Felix G.), dass das Vine-Programm von Amazon doch etwas anders abläuft. Aktuell steht dieser „Club der Produkttester“ nur den Vendoren zur Verüfung – also solchen Händlern, die ihre Waren direkt an Amazon verkaufen. Je nach Land kostet die Teilnahme pro Produkt dann zwischen 500 und 1.000 Euro, dafür fallen aber (anders als bei den aktuellen Tester-Portalen) keine Gebühren mehr für jede einzelne Bewertung an. Der Ablauf von Vine sieht dabei wie folgt aus:
- Jeder Vendor kann beim Vine-Programm mitmachen und muss nicht ausgewählt werden – sehr wohl aber diesen Service bezahlen.
- Die Samples, für die Bewertungen aufgebaut werden sollen, werden an das Amazon Warenlager geschickt.
- Amazon sucht dazu dann passende Rezensenten aus und schickt diese Samples dann an jeder Tester weiter.
- Erst nach dem eine Bewertung für ein kostenloses Produkt abgegeben wurde, kann ein Rezensent über Vine weitere Artikel erhalten. Somit ist indirekt eine gewisse Pflicht der Bewertung gegeben.
Noch ein Hinweis, bzw. eine Korrektur dazu: es werden alle Vine-Rezensionen angezeigt, allerdings ist die Anzahl der Samples begrenzt, welche ein Händler für ein Produkt eingeschickt werden können. Aktuell kann ein Vendor über Vine maximal 30 Samples zum Testen freigeben – also maximal 30 Bewertungen über Vine aufbauen. Amazon musste hier ein Riegel vorschieben, nach dem einige Vendoren wohl in vierstelliger Höhe Produkte zum Testen an das Lager geschickt hatten.
Welche Alternativen gibt es zu Amazon Vine um Rezensionen zu generieren?
Viele Händler dürften sich jetzt wohl die Frage stellen, wie man noch Bewertungen aufbauen soll, ohne Produkttester dafür zu akquirieren. Sowohl die vielen Produkttester-Facebook-Gruppen als auch Portale und Agenturen sind mit dieser Änderung der Guidelines Geschichte – zumindest in ihrer bisherigen Form – das ist sicher. Nun ist tatsächlich wieder Kreativität gefragt um Reviews für seine Produkte zu generieren. Hierzu mal ein paar erste Gedanken und gleich eine Bewertung dazu, was erlaubt ist und was nicht:
- Vorab mit dem Produkttester sprechen, das Produkt zum vollen Preis kaufen lassen und den Betrag über einen dritten Weg (z.B. PayPal) zurück überweisen: Das ist zwar möglich und Amazon dürfte davon nichts mitbekommen, allerdings grenzt das stark an Betrug und verstößt auch noch gegen das Wettbewerbsrecht. Einige Händler werden diesen Weg trotzdem gehen – dennoch ist davon abzuraten.
- Produkt zum vollen Preis kaufen lassen und später einen Gutschein über die gesamte Kaufsumme geben: Dürfte auch funktionieren, aber ist erstens für Amazon schneller herauszufinden und zweitens verstößt auch das gegen das Wettbewerbsrecht.
- Nach der Bestellung den Kunden anschreiben und um eine Bewertung bitten: Das geht und funktioniert idR auch sehr gut. Allerdings muss man hier sehr aufpassen, denn ist das Produkt und die Rechnung erst einmal zugestellt, so darf der Käufer nicht zusätzlich angeschrieben werden. Auch die netteste E-Mail ist in diesem Fall Werbung und damit ohne Einverständniserklärung des Käufers abmahngefährdet.
- Kunden anrufen und um eine Bewertung bitten: Auch dies ist eine effektive Methode – hat nur zwei wesentliche Haken. Erstens ist ein Anruf genauso Werbung und damit nicht erlaubt und zweitens werden in den meisten Kategorien keine Telefonnummern von Käufern mehr angezeigt.
- Incentive ins Paket beilegen und um Bewertung bitten: Kann man machen, hat allerdings erfahrungsgemäß eine deutlich niedrigere Erfolgsquote. Wer hier kreativ ist, der kann durchaus den einen oder anderen Käufer zu einer Rezension anregen, die er oder sie sonst sehr wahrscheinlich nicht abgegeben hätte.
Fazit
Diese Meldung dürfte wohl bei allen Amazon-Händler eine ordentliche Welle schlagen. Fakt ist, dass man nun nicht mehr so einfach Produkte nach oben pushen kann. Rabattierte Käufe sind nach wie vor möglich und damit lässt sich (entgegen der Meinung einiger Leute) noch immer der Verkaufsrang deutlich verbessern. Allerdings dürfte es sehr wahrscheinlich noch in diesem Jahr auch in Deutschland verboten sein, Rezensionen durch Produkttester aufzubauen. Wer sich nun vielleicht die Frage stellt, wie Amazon das denn bei Millionen von Produkten mitbekommen soll, dem sei gesagt, dass sie ersten technisch sehr wohl in der Lage sind, stark rabattierte Verkäufe und anschließende Reviews herauszufiltern sowie automatisch zu löschen. Zweitens riskiert man als Händler bei Verstoß gegen diese Guidelines seinen Seller-Account und das will wohl niemand. Bleibt also nur nach neuen, kreativen Wegen und Lösungen zu suchen, um möglichst viele der begehrten gelben Sternchen für seine Produkte einzusammeln – ein Grund mehr, warum Amazon SEO für Onlinehändler nun noch wichtiger wird.
Zumindest hat Amazon angekündigt, dass Vine in Zukunft „more useful“ wird – was auch immer das heißen mag. Gut möglich, dass Vine damit auch vielen weiteren Händlern zugänglich gemacht wird, was sehr wahrscheinlich allerdings nicht kostenlos geschehen dürfte. Das Amazon nun Rezensionen anderer Quellen verbietet, ist einerseits nachvollziehbar, andererseits auch schade. Wurden doch die Rezensionen der Tester sehr viel häufiger mit „hilfreich“ markiert und lieferten damit nachgewiesenermaßen einen Mehrwert. Sei es drum – nun gilt es eine Herausforderung im Amazon-Game mehr zu meistern.
Ronny beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung, ist regelmäßig auf Konferenzen als Speaker unterwegs und bloggt gerne über seine Kernkompetenz SEO.
Ist doch ne gute Sache. Damit werden die Sternchen wohl wieder ein Stück glaubhaft.
Jepp, das dürfte wohl auch der Ansatz von Amazon dahinter gewesen sein.
Nur wegen einigen schwarzen Schafen, schade das wie immer dann alle Leiden dürfen. Ich selber teste, aber ehrlich, egal ob Produkt güstiger oder Kostenlos.
Und so Handhaben das viele, ehrliche Meinung und vergabe von Sternen.
Wiviele die Real gekauft haben, schreiben nur, gefällt mir nicht also nur 1 Stern, ohne auf Produkt zu bewerten, also auch die Seite an Schreibern lesen
Hallo Britta, ja da hast du vollkommen Recht. Man muss aber auch ehrlicherweise eingestehen, dass Produkttester eher dazu geneigt sind, ein Produkt positiv als negativ zu bewerten. Bezüglich der realen Käuferbewertung stimmt das was du sagst und hier muss man auch noch ergänzen, dass selbst eine 5-Sterne-Bewertung mit einer einzeiligen und nichtssagenden Begründung wenig Mehrwert für weitere Käufer hat. Produkttester schreiben dagegen immer sehr ausführlich und machen sogar eigene Videos und Fotos – das dürfte wohl kaum ein normaler Kunde machen.
Es sind nicht 12% Produkttester weniger motiviert, eine 1-Sterne-Rezension abzugeben, sondern 12 mal weniger und somit 1200%, was ein ziemlicher Unterschied ist.
Moin, aufmerksam gelesen… danke dir. Wird gleich geändert.
Kennt jemand eine Seite auf der ich Produkte testen kann ?
Der Schritt macht Sinn, aber nur, wenn Amazon rückwirkend die tausenden an Pordukttesterbewertungen löscht. Ansonsten ist der Wettbewerb verzerrt und es profitiert nur der, der frühzeitig gekaufte Rezensionen eingeholt hat.
Ausserdem kann man Tester ja bekommen, ohne dass diese über Amazon bestellt haben. Ist dann also ganz neutral und fällt Amazon zumindest technisch nicht direkt auf.
Bin gespannt, ob Amazon so mutig ist und rückwirkend löschen lässt. Der Algorhythmus ist relativ leicht, man muss nur schauen, zu welcher Zeit ein Produkt viele Bewertungen erhält. Also neues Produkt = wenig Käufe, wenn dann viele Bewertungen, dann unnatürlich.
Damit kann man dann auch in Zukunft davon ausgehen, dass dieser Händler unfaire Methoden nutzen wird.
Großes Thema. Aber das Bewertungssystem hat Amazon Milliarden in die Kasse gespült. Ohne Sterne wäre Amazon niemals dort, wo Sie heute sind, da weit über 50 % der Käufe von Sternen beeinflusst werden. Und alle Produkte nachher nur noch 3.5 Sterne haben, wird eutlich weniger verkauft, als bei 4-5 Sterne Produkte.
Tja also als Produkttester finde ich es schon schade, dass die Produkttests nun eingestellt werden, es hat mir doch immer Spaß gemacht Produkte zu testen…Hab auch durchwer von 1-5 Sternen alles vergeben.
Als Amazon-Kunde jedoch bin ich eigentlich froh, dass die Tests verboten werden, denn als Käufer haben mich die unzähligen umverifizierten 5-Sterne-Bewertungen extrem genervt. Ich konnte mich gar nicht mehr auf die durchschnittlichen Sterne, die in der Suchfunktion angezeigt werden verlassen. Und da hab ich dann auch erst gemerkt, wie sehr ich mich doch von der durchschnittlichen Bewertung beeinflussen lasse.
Sehr ärgerlich fände ich es allerdings, wenn die Rezensionen tatsächlich rückwirkend gelöscht werden, weil man damit ja als ehrlicher Tester wirklich nach hinten in die Rezensenten-Liste katapultiert wird. Allerdings natürlich viele andere auch mit einem ;) Trotzdem fände ich es echt schade, wenn da dadurch doch sicherlich 50% meiner mühsam geschriebenen Rezensionen gelöscht werden würden.
Bin ja mal gespannt was noch passiert, mich wundert ja seit jeher, dass Amazon überhaupt zulässt, dass Leute Produkte bewerten, wenn sie diese gar nicht über Amazon gekauft haben. So lange Amazon das nicht ändert wäre es ja nach-wie-vor möglich, Testprodukte über einen dritten Anbieter an dort registrierte Nutzer zu verschicken, und diese geben dann bei Amazon eine Rezension ab.
Amazon muß dann seine gekauften Bewertungen (Vine) ebenfalls einstellen, sonst ist das wohl unlauterer Wettbewerb.
Und gekaufte Bewertungen nerven sowieso ungemein. Manchmal frage ich mich bei all den „Testern“, warum ich das Produkt eigentlich bezahlen soll, wenn es sonst offenbar jeder geschenkt kriegt.
Im Prinzip hast du Recht, allerdings fällt das wohl eher unter „Hausrecht“ von Amazon. Wahrscheinlich geht es auch weniger um die grundsätzliche Anti-Haltung gegenüber Produkttestern, als viel mehr um diese Flut an Bewertungs-Clubs einzudämmen. Die Vine-Tester werden von Amazon schließlich persönlich rekrutiert und können daher anders/besser gesteuert werden. Inwiefern das nun auch gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen können, steht sicherlich auf einem anderen Blatt, aber wer möchte sich schon in dieser Sache mit Amazon auf einen Rechtsstreit einlassen.
Hallo Thomas, schau doch mal hier vorbei: https://shopdoc.deals/ – gerade die zuverlässigsten Produkttester bei uns haben eine Quote von über 50 % im Schnitt (Bewerbungen / Zuschlag).
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Ich finde die Maßnahme gut, da den Bewertungen der Produkttester kein Vertrauen zu schenken ist – meine persönliche Meinung. Ich persönlich nehme Abstand vom Kauf, wenn ich sehe, daß die Bewertungen von nicht verifizierten Käufern stammen. Somit disqualifiziert sich für mich ein Produkt dadurch von selbst. Ich ziehe grundsätzlich Produkte mit Bewertungen, die von verifizierten Käufern abgegeben wurden, vor, bzw. kaufe grundsätzlich nur solche Produkte.
Ich lese hier nur MiMiMi… Es ist logisch und nachvollziehbar das Amazon nicht möchte das sich Verkäufer Bewertungen durch Rabatte oder kostenlose Teststellungen erschleichen.
Grundsätzlich stimmt das auch, Christoph. ABER: Nichts anderes macht doch Amazon selbst seit Jahren mit dem Vine-Programm. ;-)
Ich bewerte seit Jahren Produkte bei amazon. Immer ausführlich mit Bildern usw. Ich habe auch Produkte bewertet, die ich nicht über amazon gekauft habe (sondern direkt bei den Anbietern die über amazon verkaufen, denn meist ist es günstiger). Mein Ranking war ordentlich. Mein Beweggrund war -> weil ich selbst viele Dinge auf Grund von Bewertungen kaufe. Mitte des Jahres, habe ich mich beim „Club der Produkttester“ angemeldet, um noch mehr Produkte zu bewerten und Käufern eine Hilfe zu geben. Ja ich weiß, dass amazon Produkttester verbietet… Ich wollte ja auch nur vereinzelt Produkte über diesen Club bewerten und keine Massen. Zudem waren es auch nur wenige Artikel, ein minimaler Bruchteil meiner Gesamtbewertungen. Meine Bewertungen waren definitiv nicht geschönt und auch 1,2 und 3 Sterne waren dabei und ich habe auch immer erklärt, warum ich zu meiner Bewertung komme. Von einem auf den anderen Tag hat amazon all meine Bewertungen gelöscht und mich gesperrt – Kommentarlos!!!!… Auf Nachfragen wurde angegeben, weil ich kostenlose Produkttest bewertet habe, was aber nie in einer Bewertung stand – also sie hatten nicht mal einen Beweis dafür ….. ich gehe davon aus, weil ich so schonunglos und ehrlich bewertete habe, war ich ein Dorn im Auge und musste weg. .. denn jede schlechte Bewertung heißt für amazon eventuell weniger Umsatz – amazon verdient ja an jedem verkauften Produkt mit. Ich kann gut nachvollziehen welche Produkte ich schlecht bewertet habe – und dort wurde nicht nur meine kritischen Bewertungen gelöscht, sondern auch andere kritische Bewertungen von Testern (anhand der Zeiträume kann man nachvollziehen, wer über den gleichen Club bewertet hat). Diese Produkte stiegen wieder in der Gesamtbewertung, denn nur die schlechten Bewertungen der Produkttester wurden gelöscht-positive Bewertungen mit 4 und 5 Sternen von Produkttester blieben stehen. Bei den schlechten Bewertungen standen nur noch verifizierte Käufe. So ist ein Produkt in der Gesamtbewertung von 3 auf 4,5 gestiegen. Ich habe die Bewertungen immer mitverfolgt, weil mich das sehr interessierte. Also bitte wer verschiebt hier die Bewertungen? Amazon!!!!!!!! Amazon löscht kritische Bewertungen die über Produkttester kommen und lässt positive stehen. Bessere Bewertungen, mehr Umsatz, mehr Einnahmen… In meinen Augen sind Vine Bewertungen geschönt, denn diese versuchen natürlich den einzigen „legalen“ Weg kostenlose Produktproben zu erhalten nicht zu verlieren und bewerten aus diesem Grund „positiver“ als unabhängige Tester! Ich habe bis jetzt weitaus mehr positive Vine Bewertungen als kritische gelesen. Komisch oder? Aber klar… Wie heißt es so schön, man beißt nicht die Hand, die einen füttert. Also nicht die Tester sind das Problem, sondern amazon! Die verschieben bewusst die Bewertungen! Erklärt auch, dass amazon alle meine Bewertungen gelöscht hat, denn wenn amazon Bewertungen für Produkttests nicht erlaubt, hätten sie ja wenigstens alle meine verifizierten Käufe stehen lassen können. Zudem hätten sie mir auch die Chance geben können weitere verifizierte Käufe zu bewerten – nein, ich bin komplett gesperrt!
Ich kann dich verstehen Franz, auch ich wurde heute Gesperrt, weil ich angeblich gegen die Richtlinien verstoßen habe, doch auch ich bin mir keiner Schuld bewusst, denn auch ich habe immer ehrlich und genau meine Erfahrungen geschrieben. Ich habe zwar in letzter Zeit ein paar Bewertungen mehr verfasst als sonst, dass lag aber daran das ich gehört habe, dass man so eher als Vine-Tester ausgewählt wird, was mir natürlich auch sehr gefallen hätte. Doch warum ich nun gesperrt wurde leuchtet mir auch nicht ein, denn ich habe nichts umsonst bekommen und war echt bemüht meine ehrliche Meinung zu äußern.
Man wird auch für das Beschreiben einer Bewertung gelöscht, bin einfacher und neuer Kunde. Kaufen darf ich – eine Rezension nicht mehr abgeben.
Das Mail dazu ist beleidigend, und anmassend. Habe meine Prime gekündigt und selber das Konto aufgeköst. Was ist denn das für ein Geschäftsgebaren.
Moin, vielen Dank für dein Feedback. Das ist verständlicherweise ärgerlich. Welche Methodiken / Mechanismen Amazon anwendet, um potentielle Fake-Reviews zu identifizieren und zu unterbinden, ist nicht bekannt. Fakt aber ist, dass hier in den letzten 2-3 Jahren enorm viel gegen die Amazon-Richtlinien gelaufen ist und hier dringend was unternommen werden muss. Gut möglich, dass dabei (wie z.B. bei dir) auch Rezensionen unterdrückt werden, die eigentlich „ehrlich“ sind. Deinen Account sofort zu kündigen halte ich persönlich für keine gute Lösung. Es steht dir natürlich frei, aber zielführender wäre, Kontakt zu Amazon aufzunehmen und den Fall zu schildern. Denn eines ist 100 prozentig sicher: Amazon ist gegenüber Endkunden immer sehr bemüht.
Durchaus eine gute Entwicklung! In der Rückschau haben sich die Dinge dann leider anders entwickelt…
Ein Schritt in die richtige Richtung!
Das ist doch eine Farce. Amazon bietet selber Bewertungen zum Kauf über Vine an. Wieso sollen das andere nicht dürfen?
Die Beschwerden vieler Händler liest man immer wieder in den Gruppen: teuer, oft schlechtere Quoten als die organischen Bewertungen (wahrscheinlich weil hier die aktiven Produkttester endlich mal ihren geforderten Schnitt senken können). Nein im Ernst: Das Hauptproblem ist das: die meisten Kunden bewerten erst dann, wenn sie unzufrieden sind und das sind dann meistens 1 oder 2 Sterne. Dazu kommen die Angriffe von Mitbewerbern, wo es logischerweise auch nicht um 4 oder 5 Sterne geht. Dazu das hochvoten der negativen Reviews oder sogar das Kicken der Listings indem man Produkte als gebraucht zurückschickt.
Welche Möglichkeit außer Lutendo, Amztigers, ClubderProdukttester und wie sie alle heißen hat ein Händler sonst noch?
p.s. die meisten Händler die sich über Bewertungsmanagement beschweren, sind einfach selber entweder in einer Supernische unterwegs und oder verdienen einfach nichts. Die ganzen großen Händler und Bestseller betreiben so gut wie alle Bewertungsmanagement – ohne bist und bleibt kein Händler vorn und das weiß jeder der auf den ersten Plätzen war und viel Umsatz generiert hat. Dabei meine ich nicht 5000 Euro Umsatz auf Platz eins in ner Supernische, sondern ein mittlerer oder hoher 5-stelliger oder sogar 6-stelliger Betrag. Da geht es einfach nicht anders. Leider.
Bei der Tour de France gewinnt auch keiner ohne Dope und die paar Fälle die einmal in zwei Jahren aufgedeckt werden sind genauso eine Farce, weil jeder der involviert ist weiß wie es hinter den Kulissen läuft.
Das ist ein bisschen einseitig betrachtet. Einige unser Kunden haben sehr guten Zulauf an ehrlichen, sehr guten Bewertungen. Klar, es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der eigenen Vine-Service eine gewisse Monopol-Stellung von Amazon selbst ist. Aber Fakt ist auch, dass es in den letzten Jahren einen ziemlichen Wildwuchs gegeben hat, sodass Amazon hier handeln MUSSTE. Mit Vine hat Amazon es zumindest selbst in der Hand, Produkttester auf Ehrlichkeit und Authentizität zu prüfen.
Die Amazon Richtlinen sagen, dass ein Prudkt nicht vergünstigt oder umsonst gegen eine Bewertung bei Amazon abgegeben werden darf.
Pearl z.B. verlangt nur eine Bewertung im eigenen Shop und nicht bei Amazon.
Bir A. habe ich auch Bewertungen abgegeben, auch für normal gekaufte Arikel.
Trotzdem jetzt gesperrt und alle Bewertungen gelöscht.
Bei Pearl Artukeln hatte ich dazu geschrieben:
Ich habe dieses Produkt zur Bewertung beim Verkäufer direkt vergünstigt erhalten,
es muss nur ein Fragebogen beim Verkäufer ausgefüllt werden
eine Bewertung hier bei Amazon ist aber nicht gefordert und erfolgt freiwillig.
Amazon Bewertung ist somit unabhängig.
Die Bewertung errfolgt nur aus eigener Erfahrung mit dem Produkt.
Super informativ, danke für die Mühe diesen Artikel erstellt zu haben.
Lg Tilda